Es gibt mal wieder eine typische Kiwi-Geschichte: Die meisten Häuser in Neuseeland haben keine Heizung, ja ihr habt richtig gelesen, KEINE Heizung!
Wie heizen dann die Kiwis ihre Häuser, wenn es kalt wird? Also zuerst einmal mit der Sonne, aber nicht wie ihr denkt so mit Solarstromaggregat oder Solarthermie, nein ganz ursprünglich. Man hofft, dass man ein Grundstück mit Nordausrichtung bekommt und baut dann das Haus entsprechend nach Norden gerichtet (nota bene: wir sind auf der Südhalbkugel, also ist die schöne und gute und warme Seite nach Norden!). Wenn dann die Sonne scheint (wenn!), dann wird das Haus durch die Einstrahlung aufgewärmt und im Sommer und Herbst reicht die Wärme eigentlich aus, um das Haus auch nachts und bis zum Morgen angenehm zu halten.
Was aber im Winter und Frühlung oder wenn die Sonne mal länger nicht scheint? Na, da gibt's dann die tollen Thermo-Vorhänge! Die zieht man dann vor die Fenster (von Innen wohlgemerkt!) und die noch vorhandene Wärme von 14 Grad bleibt im Raum und fällt nicht auf 11 Grad (Celsius). Toll, oder?
Mittlerweile haben die Kiwis aber auch raus, dass ein Haus ohne Heizung sich ziemlich abkühlen kann und vor allem, dass sich Feuchtigkeit ansammelt und an nicht gewünschten Stellen Schimmel entstehen kann. Was unter anderem dazu führt, dass viele Kiwis und vor allem Kinder an Asthma leiden!! (nota bene: NZ hat die höchste Asthmatikerrate unter den OECD Ländern.)
Wenn man umgezogen ist, wird man übrigens auch regelmäßig gefragt, ob das neue Haus auch eine Heizung hat. Die muss man sich nämlich in der Regel selber anschaffen, d.h. irgendwelche Ölöfen, die in Europa seit 30 Jahren verboten sind, oder elektrische Nachtspeicher oder einfach nur einen großen Föhn!
Glücklicherweise lebten unsere Vermieter eine zeitlang in Schweden und sind mit solchen Errungenschaften wie einer Zentralheizung in Berührung gekommen. Sie waren fasziniert und haben sich auch eine Zentralheizung einbauen lassen, allerdings nur das Kiwi-Modell ... aber immerhin!
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