Holiday


Das ist meine Empfehlung für die Europäer, die in 3-4 Wochen etwas von Neuseeland sehen möchten:

1. Anreise
Für die ältere Generation würde ich auf jeden Fall einen stop-over auf dem Weg einplanen. Dann ist die Anreise nicht ganz so stressig.
Ich bin letztes Jahr zurück über Singapore geflogen und dort zwei Tage geblieben: Stadtrundfahrt gemacht, usw. Ein Tag würde auch reichen, aber dann hat man zumindest eine Übernachtung nach den 12 Stunden Flug und ein ordentliches Bett. Hong Kong bietet sich auch als stop-over an. Wenn man Glück hat, dann ist eine Übernachtung auch beim Flugpreis schon drin. Da soll das Reisebüro mal ordentlich recherchieren.
Bei japanischen Airlines ist eine Übernachtung in Tokyo drin (vielleicht im Moment nach dem Kernreaktorunfall nicht so angesagt), koreanischen in Seoul usw. Man kann auch über Amerika fliegen (LA oder San Francisco). Die Gesamtflugdauer ist egal, ob man westwärts oder ostwärts nach Neuseeland kommt, es dauert immer mindest 24 Stunden. Daher meinTipp: mindestens eine Übernachtung irgendwo in der Mitte und Stadtrundfahrt machen und abends weiter fliegen.
Bangkok soll man meiden, da kann ich aber nicht aus eigener Erfahrung sprechen, sondern habe ich nur so gehört.

Die junge Generation bekommt natürlich den günstigeren Direktflug aufgedrückt.

2. Termine
Die meisten Europäer kommen in der Hochsaison, also von Dezember bis Januar.

3. Neuseeland
Neuseeland besteht aus zwei Insel: Nord- und Südinsel. Ja so heißen die! Das ist eine häufig trivial pursuit Frage! Man nennt sie auch ice&fire.
Die Nordinsel (fire) hat Vulkane, die Südinsel (ice) hat Gletscher, die durch Urwald fast bis ans Meer reichen!

Bei meinem ersten Urlaub in NZ, war ich 4 Wochen hier (inclusive Anreise) und habe einen Teil der Süd- und Nordinsel gesehen, um dann festzustellen, dass vier Wochen zu wenig sind und man sich besser in den vier Wochen auf eine Insel konzentriert oder nach Neuseeland auswandert, um den Rest des Landes zu sehen.
Für diejenigen, die nur drei bis maximal vier Wochen Zeit haben, würde ich folgende Rundreise empfehlen:

- Ankunft in Auckland: Auckland ist eher langweilig und muss nicht besichtigt werden. Also direkt weiter mit dem Zug ("Overlander") quer durch die Nordinsel nach Wellington. Das hat den Vorteil, dass ihr 1. nicht direkt im Linksverkehr fahren müßt und 2. noch etwas Zeit habt, Euch zu aklimatisieren.
- Wellington: Umgebung angucken, Fähre auf die Südinsel
- Nordteil der Südinsel angucken: Stadt Nelson, Region Marlborough mit vielen Buchten und Fjorden (Schwimmen und Kayaken) Wandern im Abel Tasman Nationalpark
- Weiterfahrt an der Ostküste nach Stadt Kaikoura: Wale angucken.
- Weiterfahrt nach Christchurch: Die weitere Reise vielleicht in einem Wohnmobil?
- Entlang der Ostküste nach Süden: am Anfang entlang der schönen "Tourist Route 72" und später Stadt Dunedin besuchen, dann weiter entlang Südküste "Southern Scenic Tourist Route".
- Besichtigung "Fiordland National Park": angefangen in der Stadt "Te Anau", dann in den "Milford Sund" (beeindruckender Fjord) und zurück.
- Weiter an der Westküste nach Norden: Besichtigung der Gletscher (Franz Josef und Fox Glacier), dann über den Arthur's Pass zurück nach Christchurch und den Camper Van zurückgeben.
- Flug von Christchurch auf die Nordinsel: am besten direkt zu den Vulkanen um die Stadt Rotorua oder im Nationalpark "Tongariro"
- Weiterfahrt entlang der Nordküste um Tauranga zur "Coromandel" Halbinsel
- dann zurück nach Auckland und Flug zurück nach Europa.


4. Was ihr dann alles verpaßt habt, könnte ihr auf meiner "must-see" Liste ja überprüfen.

http://ajourneyintogodzone.blogspot.com/p/nz-must-see-attractions.html

- Great Walks: Neuseeland ist bekannt für seine Naturschönheiten und die erfährt man am besten, wenn man 2-3 Tage (oder länger) abseits aller Straßen wandert. Es gibt sogenannte "Great Walks" (1-5 Tage), die durch die beeindruckendsten Gegenden führen. Dafür habt ihr wahrscheinlich leider gar keine Zeit.

5. Reisegeschwindigkeit in NZ:
In Neuseeland mit dem Auto zu fahren, bedeutet, dass man langsam vorankommt. Es gibt hier keine Autobahnen und Schnellstraßen, d.h. die durchschnittliche Reisegeschwindigkeit liegt bei 60-70 km in der Stunde. Wenn ihr Euch mal die Landkarte von Neuseeland anguckt, dann heißt das, dass man für 300 km mal schnell 6 Stunden braucht. Europäer unterschätzen die Distanzen und die notwendige Zeit, um diese zu überwinden, immer!
Insbesonder auf der Südinsel (unter 1 Mio Einwohner) trifft man stundenlang kein einziges Auto oder keinen einzigen Kiwi.

6. Klima:
Der Sommer fängt eigentlich erst nach Weihnachten an. D.h. vor Weihnachten kann es noch empfindlich kalt werden, insbesondere wenn die "southerlies" wehen, Winde die direkt aus der Antarktis kalte Luft nach Neuseeland bringen, weil ja kein andere Land dazwischen liegt. Also eine warme wasserfeste Regenjacke mitnehmen. Insbesondere weil es im Milford Sund immer und feste regnet.

7. Kosten:
Ihr kommt natürlich in der Hochsaison, wo die Flüge teuer sind, und die Kiwis selbst auch Urlaub machen. Aber das Land ist gut auf Touristen eingestellt. Unterkünfte sind im allgemeinen kein Problem, Campingplätze haben einen Superstandard: Küche, Swimmingpool, etc ...
Camper Vans sind teuer! Ich habe damals ein Vermögen bezahlt: über 2000 Euro für 13 Tage. Ein Auto ist günstiger aber dann muss man immer gucken, dass man am Abend eine Unterkunft bekommt, was an sich kein Problem ist (außer an den ganz entlegenen und beliebten Plätzen wie z.B. Milford Sound), oder das Zelt irgendwo aufbaut.